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Staatsanwaltschaft Oldenburg legitimiert illegale Pushbacks in der Ägäis

Stellungnahme der SEEBRÜCKE Oldenburg

Seenot ist kein „Unglücksfall“ und keine Pflicht zur Hilfeleistung?

Das Jahr 2020 neigt sich dem Ende zu. Es war nicht nur das Jahr der Pandemie, sondern auch ein weiteres Jahr, in dem weit über tausend Menschen an den Grenzen Europas starben (1). Menschen, die vor Armut, Perspektivlosigkeit, Gewalt und Krieg flohen und von der EU nicht nur nicht gerettet, sondern gezielt in Lebensgefahr gebracht wurden. Ein Beispiel hierfür sind illegale Pushbacks in der Ägäis, über die zuletzt regelmäßig berichtet wurde (2). Die juristischen Rechtfertigungen für dieses inhumane Verhalten werden nicht irgendwo geschrieben, sondern auch direkt vor unserer Haustür: durch die Staatsanwaltschaft Oldenburg.

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Verantwortung statt Verschwörung

Redebeitrag auf der Kundgebung des Bündnisses für Solidarische Intervention Oldenburg am 07. November 2020

1.216.357. Das ist die Zahl der Menschen, die bis vorgestern, Donnerstag, nach Zählung der Weltgesundheitsorganisation durch COVID-19 gestorben sind. 1.216.357 Menschen, gestorben in Wuhan, in Bergamo, in New York, in New Delhi und auch in Oldenburg. Und das sind nur diejenigen, deren Tod gezählt wurde – zahlreiche weitere, die unbemerkt gestorben sind, kommen hinzu. Wie groß ist im Vergleich dazu die Einschränkung, eine Maske zu tragen und 1,50 Meter Abstand zu seinen Mitmenschen zu halten? Und wie pietätlos ist es eigentlich, aufgrund dessen mit einem Sarg durch die Oldenburger Innenstadt zu laufen und symbolisch die Demokratie zu Grabe zu tragen? Allein dadurch haben sich diejenigen, die querdenkend hinter dem Sarg hergelaufen sind, völlig
disqualifiziert.

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Stellungnahme zur aktuellen Situation der Arbeiter*innen in der Agrar- und Lebensmittelindustrie

In den letzten Monaten haben wir viel auf die Unterbringungsbedingungen geflüchteter Menschen hingewiesen und darauf, dass in Massenunterkünften kein Schutz der Gesundheit möglich ist. Inzwischen kam es in zahlreichen Lagern in ganz Deutschland zu massiven Corona-Ausbrüchen. Ähnlich ungeschützt – und auch das wurde in den letzten Wochen deutlich – sind Erntehelfer*innen und Arbeiter*innen in der Landwirtschaft und Fleischindustrie.

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