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Globales Gedenken an auf der Flucht verstorbene Menschen am 6. Februar 2022 – BEWEGUNGSFREIHEIT IST EIN MENSCHENRECHT!

Wir beteiligen uns am „Global Commemor Action“, einem globalen Gedenktag des Kampfes gegen tödliche Grenzregime und für die Forderung nach Wahrheit, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung für durch Grenzen getötete Menschen und ihre Familien.

 

Aus dem Aufruf der Initiator*innen:

„Wir sind Angehörige und Freund*innen von Menschen, die an den Land- oder Seegrenzen Europas, Afrikas und Amerikas gestorben sind, vermisst werden oder verschleppt wurden.

Wir sind Menschen, die auf der Suche nach Schutz, Sicherheit und einer besseren Zukunft den Versuch überlebt haben, Grenzen zu überwinden.

Wir sind solidarische Bürger*innen, die Migrant*innen während ihrer Reise helfen, indem sie ihnen medizinische Hilfe, Lebensmittel und Kleidung zur Verfügung stellen und sie in gefährlichen Situationen unterstützen, damit ihre Reise sicher beendet werden kann.

Wir sind Aktivist*innen, die die Stimmen dieser Migrant*innen gesammelt haben, bevor sie verschwanden, die versuchen, die anonymen Leichen in den Grenzgebieten zu identifizieren und ihnen ein würdiges Begräbnis ermöglichen.

Wir sind eine große Familie ohne Grenzen und Nationalitäten, die gegen die an allen Grenzen der Welt verhängten Todesregime ankämpft und für das Recht auf Migration, für Bewegungsfreiheit und für globale Gerechtigkeit für alle kämpft.“

Jahr für Jahr werden wir Zeug*innen des systematischen Sterbenlassens an den Grenzen und in den Lagern, die durch Abschreckung davon abhalten sollen, das Recht auf Migration wahrzunehmen. Wir dürfen diese Menschen nicht vergessen! Wir wollen und werden zu dem, was geschieht, nicht schweigen!

Migrieren, um zu leben, nicht um zu sterben!

Es geht um Menschen, nicht um Zahlen!

Bewegungsfreiheit für alle!

 

Zum Hintergrund des Gedenktages:

Am 6. Februar 2014 tötete die spanische Grenzpolizei mindestens 15 Menschen, die versuchten, über die Grenze bei Tarajal in die spanische Enklave Ceuta zu gelangen. Nach jahrelangen Gerichtsverfahren sprachen spanische Gerichte die Beamt*innen der Guardia Civil frei, da sie der Meinung waren, dass kein Verbrechen begangen worden war. Den Opfern und ihren Familien ist bis heute keine Gerechtigkeit widerfahren!

Am 6. Februar 2019 trafen sich in Oujda Gruppen von Familienangehörigen von Verstorbenen, Vermissten und/oder Opfern des Verschwindenlassens zur ersten Gedenkaktion und um die Gewalt an den Grenzen anzuprangern. Das Massaker von Tarajal ist ein Symbol für das, was seit über 20 Jahren jeden Tag geschieht: Opfer ohne Gerechtigkeit, Gräber ohne Namen, Grenzen ohne Rechte. Deshalb wurde in Oujda beschlossen, den Weg des Gedenkens jedes Jahr am 6. Februar fortzusetzen, um den Schmerz in kollektive Aktionen zu verwandeln.

Diese mindestens 15 getöteten Menschen stehen dabei für die inzwischen tausenden von Menschen, die tagtäglich an den europäischen Auẞengrenzen erfrieren, verhungern und ertrinken in der Hoffnung, dass dieses Europa ihnen Schutz, Sicherheit und eine Lebensperspektive gibt.

Am 6. Februar wollen wir gemeinsam der Getöteten gedenken und den Tag zum globalen Kampftag gegen tödliche Grenzregime und für Aufklärung, Gerechtigkeit und Entschädigungen für Opfer und deren Angehörige dieser tödlichen Grenzregime machen!

Der Gedenktag ist unter anderem initiiert von der Initiative „Missing at the borders“, die es sich zum Ziel gemacht hat, den Stimmen der Angehörigen von an Grenzen verschollener und verstorbener Menschen eine würdevolle Plattform zu geben. So sollen sie die Möglichkeit haben, ihre Trauer zum Ausdruck zu bringen. Hier geht es zur Internetseite der Initiative: https://missingattheborders.org/en/ Hier findet ihr zahlreiche Videos über vermisste Menschen und Interviews mit deren Familien: https://missingattheborders.org/en/testimonials Bei vielen Videos sind automatisch erzeugte Untertitel vorhanden.

Redebeitrag der Seebrücke Oldenburg bei der Kundgebung „Abschottung stoppen“ am 29.11.2021

Moin! Ich darf heute einen kurzen Beitrag für die Seebrücke Oldenburg halten.

Die mörderische Abschottungspolitik der Europäischen Union ist für unzählige vermeidbare Tode, Traumata und furchtbare Tragödien verantwortlich. Diese Politik der Mauern und Zäune, die wir oft als „Festung Europa“ beschreiben, tötet aber meist nicht mit Waffengewalt, sondern durch bewusste und kalkulierte Unterlassung und Behinderung von Hilfe. Wir alle wissen genau, dass beinahe tagtäglich Menschen im Mittelmeer ertrinken, weil Europa sich weigert sichere Wege der Einreise zu schaffen oder zumindest Seenotleidende konsequent zu retten. Auch an der polnisch-belarussischen Grenze hat es keinen Finger am Abzug gebraucht, um mindestens 13 Menschen zu töten. Es reicht aus, Migration als ultimative Bedrohung und Sicherheitsproblem zu inszenieren, um das grausame Erfrieren und Ertrinken lassen von Menschen zu rechtfertigen. So behauptet Sachsens Ministerpräsident Kretschmer im November 2021, die Gesellschaft müsse die Bilder notleidender Menschen aushalten. Dazu sagen wir nur eines: Nein, müssen wir nicht und werden wir nicht!

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Redebeitrag zur Demo „Freiheit für Afghanistan“ am 23.10.2021

Der Redebeitrag wurde auch auf Polnisch übersetzt. Dieser lässt sich weiter unten finden.

Wir wollen heute die Aufmerksamkeit auf all die Menschen richten, die auf der Flucht aus Afghanistan und anderen Ländern durch die Abschottungspolitk der EU ihrer grundlegenden Rechte beraubt, eingesperrt und ermordet werden. Auf den griechischen Inseln werden derzeit neue Lager gebaut, die voll überwachten Freiluft-Gefängnissen gleichen [1]. Rund die Hälfte der Menschen, die dort eingesperrt sind, kommen aus Afghanistan [2]. Sie haben keine Verbrechen begangen! Nein, sie werden schlicht ihrer Freiheit beraubt, weil sie auf ihr Recht auf ein gutes und sicheres Leben bestehen.
All den Menschen in den Lagern von Blankenburg hier in Oldenburg über Libyen bis Moria auf Lesbos sagen wir:
Wir sehen euch,
wir sehen euer Leiden
und wir sehen eure Kämpfe!

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Redebeitrag zur Afghanistan-Demo am 02.10.2021

Aus den Medien sind die Bilder von den Menschen, die versuchten mit dem Abzug der westlichen Armeen, wie der Deutschlands, das Land zu verlassen verschwunden. Menschen fürchten sich noch immer und leiden bereits unter Verfolgung und Unterdrückung.

Ich bin Hannah, ich spreche als Aktivistin der Seebrücke Oldenburg. Auch weiterhin unterstützt die Seebrücke Oldenburg den Protest der afghanischen Community in Oldenburg. Sie haben Angst um ihre Angehörigen und Freunde in Afghanistan und treten ein für ein Afghanistan, in dem niemand fürchten muss, wegen der eigenen Lebensweise oder politischen Überzeugung verfolgt zu werden.

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Bei Gesprächs- oder Diskussionshürden lesen Sie den Werkzeugkoffer

Moin, der Werkzeugkoffer ist endlich online, yeah!

Auszüge aus dem Vorwort:
„Wenn ich mit meinen Verwandten, Bekannten oder Nachbar*innen über Politik spreche, schreien sich am Ende alle an, anstatt sich zuzuhören.“
Dieser Satz ist Dreh- und Angelpunkt des Werkzeugkoffers (…). Wir nehmen an, Du
kennst diese Situation auch?! Wir haben in unserem Plenum festgestellt, dass wir solche Situationen in erster Linie rund um das Thema Flucht und Migration erlebten. Schnell
kamen wir zu Fragen der politischen Verantwortung und damit (Oh Wunder!) zu der Bundesregierung und vor allem zu dem unsäglichen Regierungshandeln der CDU/CSU.

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