500 Tage nach dem Brandanschlag in Blankenburg – Ein wütender Rückblick

Heute vor 500 Tagen, in der Nacht vom 28. auf den 29. Mai 2021, kam es im sogenannten Ankunftszentrum im ehemaligen Kloster Blankenburg in Oldenburg (ein Standort der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen) zu einem Brandanschlag mit zwei Brandsätzen. Betroffen war neben einem leeren Gebäude auch eines, in dem zu diesem Zeitpunkt Menschen schliefen. Nur mit Glück wurde keine*r körperlich verletzt [1]. Bis heute sind uns keine Ermittlungsergebnisse zu Blankenburg bekannt. Eine öffentliche Aufarbeitung blieb von Seite der Kommunalpolitik unserer Wahrnehmung nach fast vollständig aus. Weiterlesen

Redebeitrag für Kundgebung „Jin, Jîyan, Azadî“ am 6. Oktober 2022

Moin zusammen,

ich halte heute einen Redebeitrag für die Seebrücke Oldenburg . Danke für die Organisation dieser wichtigen Kundgebung! Der feministische Aufstand gegen das Ajatollah-Regime in Iran und Ostkurdistan und gegen patriarchale Unterdrückung allgemein braucht Sichtbarkeit, Solidarität und praktische Unterstützung! Die Journalistin Gilda Sahebi schrieb angesichts der Eskalation der staatlichen Gewalt gegen Studierende an der Sharif University vor wenigen Tagen auf Twitter: „Die einzige Verteidigung für die Menschen im Iran gegen das brutale Regime [ist] die Aufmerksamkeit der Welt.“ [1] Wo immer es geht, müssen wir also Öffentlichkeit auch dort stattfindende Unrecht schaffen. Deshalb sind wir heute hier und freuen uns über die Einladung. In unserem Beitrag wollen wir vor allem über asylpolitische Forderungen an die deutsche Bundesregierung sprechen und dabei beispielhaft von Reza R. aus Passau erzählen. Weiterlesen

Pressemitteilung zur Kundgebung „Schaut wieder nach Afghanistan“ am 6. August 2022

Am 6. August 2022 findet um 16 Uhr auf dem Julius-Mosen-Platz in Oldenburg die Kundgebung „Schaut wieder nach Afghanistan – Gegen die Anerkennung der Taliban“ statt. Die Kundgebung folgt einem globalen Aufruf zu Demonstrationen gegen das Terror-Regime der Taliban anlässlich des Jahrestages von deren Machtübernahme am 15. August 2021. Weiterlesen

HINGESCHAUT | Kolonialismus und Kontinuität

Dieser HINGESCHAUT-Blogpost ist ein Gäst*innebeitrag von Aktivist*innen des Arbeitskreises Koloniale Kontinuitäten Oldenburg. Mehr Informationen zum Arbeitskreis unten auf dieser Seite.

Als Beginn des europäischen Kolonialismus wird von vielen Wissenschaftler:innen und Aktivist:innen das 15. Jahrhundert angesehen. In dominanten nationalen Erinnerungen werden die von der spanischen Krone finanzierten Schiffsreisen des italienischen Seefahrers Christoph Kolumbus und seiner Crew zwischen 1492 und 1504 als „Entdeckung“ Amerikas gefeiert. Dabei wird ausgeblendet, dass im Zuge der Kolonisierung jahrhundertelang Schwarze (Black), Indigene (Indigenous) und People of Colour (BIPoC) in verschiedenen Weltregionen ermordet, versklavt und zur Arbeit gezwungen wurden. Auch heute noch sind sie mit Rassismen konfrontiert und werden häufig politisch und gesellschaftlich marginalisiert. Weiterlesen

Redebeitrag zur Verdi Demo „Solidemo für gute Kitas und Sozialarbeit“ am 14. Mai 2022

Wir von der Seebrücke Oldenburg freuen uns sehr, dass wir heute sprechen dürfen. Die Seebrücke Oldenburg kämpft für eine andere Migrationspolitik. Das Sterben von Migrant*innen und Geflüchteten an den Außengrenzen Europas muss gestoppt werden. Und auch wenn nicht darüber berichtet wird: Im Mittelmeer ertrinken nach wie vor jede Woche Menschen, weil wir als Europa wegschauen. Letzte Woche Starben wieder 17 Menschen, als ein Boot mit 30 Menschen sank. Ebenso sind noch immer Menschen an der belarusischen Grenze zur EU in Not.

Allen Menschen muss selbstbestimmte Bewegungsfreiheit und ein gutes Leben jenseits von Grenzen ermöglicht werden. Aber uns ist auch klar, dass es nicht damit endet! Dazu gehört nämlich auch Sicherheit und Akzeptanz für Zugewanderte an unseren Wohnorten. Es gibt sie, die Solidarität mit Geflüchteten, das hat sich bereits 2015 gezeigt und nun erneut während des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Zurzeit gibt es für Menschen aus der Ukraine eine breite zivilgesellschaftliche Unterstützung. Dies ist auch politisch gewollt. Das ist auch richtig so. Aber wir brauchen Solidaritäten, die nicht zwischen Gruppen von Migrant*innen und Geflüchteten unterscheiden. Wir lehnen die jetzt vorherrschende Doppelmoral ab, die an den Grenzen, aber auch hier in Deutschland Geflüchtete in Gruppen unterteilt. Das ist Rassismus. Aber wir wissen: damit sind wir nicht allein. Dies fordert auch ihr Gewerkschafter*innen, da stehen wir Seite an Seite! Weiterlesen